15/07/2020 0 Kommentare
Uganda: Reisebericht Anne Leuter und Marco Faltus
Reisebericht von Anne und Marco, April 2018
Reisebericht zweier Hörakustik-Meister, welche über Hörakustik Huth & Dickert zum Projekt Hilfe für Gehörlose Kinder in Afrika gekommen sind.
Vielen Dank nochmals an dieser Stelle für Euer Engagement!
Bericht von Anne und Marco:
Einen von uns noch nie bereisten Kontinent entdecken, das Ganze mit einem guten Zweck verbinden, vielleicht sogar dem Arbeitsalltagstrott entfliehen und, am wichtigsten, Kindern und Jugendliche zu besserem Hören verhelfen. Das waren einige Gründe, die uns bewogen haben, im April diesen Jahres etwas technisches Equipment und Hörgeräte zusammenzupacken und uns auf den Weg nach Uganda zu machen. Wir, das sind Anne und Marco, zwei Mitarbeiter eines Hörgeräteherstellers.
Planungen erledigt und los geht’s. Am 10.04.18 startete unser Flieger von Frankfurt über Addis Ababa, Äthiopien nach Uganda. Nach 12 Stunden Flugzeit sind wir in Entebbe angekommen. Alex, unser Taxifahrer hat uns bereits am Flughafen erwartet. Er fuhr uns einige Stunden quer durch das Land ins Dort Bwanda, Nähe Masaka zu der Schule St. Mark VII School for Deafblind. In den ersten Stunden war die Umgebung schon sehr neu für uns: Das Fahrrad oder bei den reicheren das kleine Moped gilt als Hauptverkehrsmittel. Da sind wir Europäer schon sehr verwöhnt von der gut ausgebauten Asphalt-Straße. So geht es auf der Schotterpiste schon etwas ruppiger zu. Handel wird an der Straße betrieben, gegessen, gefeiert und gelebt wird dort auch.
In der Schule angekommen konnten wir uns am ersten Tag einen umfassenden Eindruck von den örtlichen Gegebenheiten verschaffen. Natürlich waren wir erstmal das Highlight, alle Kinder haben sich sofort bei uns versammelt. Nach dem ersten Kennenlernen ging es auch gleich „zur Sache“: den Messraum zum Erstellen der Hörmessungen sichten und einrichten, Abform-Materialien zum Anfertigungen der Otoplastiken bereitlegen und letztendlich natürlich das Vorbereiten der Hörgeräte.
Die darauffolgenden 5 Tage verbrachten wir damit, Hörschwellen zu messen, Abformungen der kleinen Ohren zu nehmen, Ohrpassstücke zu fräßen, Hörgeräte anzupassen, mit den Kindern zu spielen, Freude aber leider auch Leid hautnah mitzuerleben.
Gab es dabei besondere Highlights? – Jedes Kind für sich war ein Highlight. Die Hoffnungen, die in uns gesteckt wurden, ob wir mit unseren Hörgeräten etwas ausrichten konnten waren jederzeit deutlich zu spüren. Oft ist das schlechte Hören das Überbleibsel einer abgeklungenen Malaria-Erkrankung, was letztendlich leider in eine sehr starken bis teilweise nicht mehr zu versorgenden Schwerhörigkeit endet. Trotzdem - wir konnten über 30 Kinder versorgen - das zarte Lächeln im Gesicht einer lieben Schülerin, nachdem sie das erste Mal in Ihrem Leben überhaupt etwas gehört hat, das ging uns durch Mark und Knochen.
An den Abenden zeigten uns die Kinder voller Stolz ihren Alltag. In einem Klassenzimmer können die älteren Jungs eine Ausbildung zum Schreiner absolvieren, in einem anderen die Mädchen zur Schneiderin. Wir waren dabei, wie innerhalb von zwei Stunden ein Herrenhemd genäht wurde, oder an Schrankbrettern gehobelt, gesägt und geleimt wurde, so dass am Ende ein schönes Möbelstück entsteht. Natürlich alles ohne Strom, das geht auch so.
In den nächsten Tagen ging es dann mit unserem Taxi-Fahrer an eine weitere Schule, welche Teil der „Hilfe für die gehörlosen Kinder in Uganda“ ist - die St. Bruno Training Vocational School in Isingiro. Weitere drei Tage hieß es Messen, Ohrabformungen nehmen, Ohrpasstücke fräsen und Hörgeräte anpassen. Weitere drei Tage konnten wir erleben wie glücklich ein Hörgerät machen kann, aber auch wie groß die Enttäuschung sein kann, wenn eben dieses bei einem tauben Kind einfach nicht ausreicht.
Alle unsere Eindrücke von Uganda waren sehr schön. Wir wurden stets freundlich aufgenommen, durften sehr interessante Gespräche führen und hatten immer das Gefühl, dass wir sehr willkommen sind.
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